· 

Hüttenzauber in Lohiniva

Autor: Michael Fiukowski          🔘         Lesezeit: ~3 Minuten

Typisch finnischer Empfang

Als wir in Kittilä (gespr. Kiii-ti-la) ankommen, werden wir herzlich von Elina & ihrer Nachbarin in die Arme genommen. Sarah und Ich schultern unsere Rucksäcke vom Gepäckband und suchen zusammen mit Elina den Ausgang. Ihre Nachbarin, ungefähr in unserem Alter, hat den Flughafen das letzte Mal vor 20 Jahren gesehen. Wir sind angekommen im Nirgendwo, mit Menschen, die scheinbar seit Jahrzehnten nichts anderes gesehen haben, außer Rentiere, Fichten, Birken & LTE (4G). Typisch Finnischer Empfang eben. Hammer!

" Seit dem Sarah die Holzhütte für uns gebucht hatte, stand ich größtenteils per WhatsApp in Kontakt mit Elina. Wir haben uns nach dem Urlaub fast täglich geschrieben. Als wir mit dem Flieger in Kittilä ankamen, habe ich ihr vor dem ersten Zusammentreffen eine letzte WhatsApp geschrieben, dass sie uns daran erkennt, dass wir ein breites Grinsen im Gesicht haben werden. Sie haben uns sofort erkannt. "

Kari, ihr Gefährte, stand die gesamte Zeit über am Auto. Er nimmt uns die Rucksäcke ab und begrüßt uns kurz mit einem Handschlag. Wir merken schnell, dass er es mit der englischen Sprache nicht so hat. Dennoch fühlen wir eine sympathische Verbindung zu allen im Auto. Wir fühlen uns jetzt schon herzlich aufgenommen und freuen uns unglaublich auf den Urlaub. Leider liegt in Kittilä und Umgebung kein Schnee, da es seit Wochen unnatürlich wenig Niederschlag gab. Wir erzählten Elina, dass der Sommer in Deutschland genauso heiß & trocken war.

Von der Fahrt zur Unterkunft können wir leider keine Bilder machen, da es dunkleste Nacht ist.  

Fliegende Autos & Temperatur-extreme

Immer wieder verlieren unsere Hintern den Kontakt zum Sitz und bekommen Karis Fahrweise am eigenen Leib zu spüren. Als würde es ihm Spaß bereiten, uns Stadtbewohner zu zeigen, wie man sich hier in Finnland fortbewegt. Erst, als Kari mit dem Auto bei hoher Geschwindigkeit über dem Scheitelpunkt einer kleinen Brücke leicht abhebt, Fichten- und Birkenwälder an uns vorbei ziehen und der alte Volvo durch ein tiefes Schlagloch fährt, wo fast die Hinterachse bricht, da liebe Freunde, erst da fährt er etwas ruhiger.

"  Seit dem wir im Auto sitzen sind Michas und meine Füße eiskalt, obwohl wir dicke Socken und Wanderstiefel anhaben. Vielleicht ist es der Fahrstil von Kari, der uns kalte Füßen bekommen lässt. Anders ist es in unseren Gesichtern. Die Schweißperlen sind kurz davor auszubrechen und wir denken, dass wir schon in der finnischen Sauna sitzen. Micha zieht sich immer mehr aus und ich bin auch kurz davor, wenn die kalten Füße nicht wären. "

Nach knapp einer Fussballspiellänge kommen wir bei Elinas & Karis Haus an und werden von Roki, ihrem Hund empfangen, der uns freudig beschnuppert. Elina zeigt uns unsere Unterkunft, die sich auf der anderen Straßenseite ihren Hauses befindet. Eine geräumige Holzhütte, direkt neben dem Pferdestall. Innen ist es wunderschön hell ausgestattet und wirklich gemütlich, bis ins kleinste Detail, hergerichtet. Im Badezimmer, welches aus Toilette und Waschbecken besteht, gibt es sogar eine Fussbodenheizung. Wir sind positiv überrascht, beziehen unsere Betten, schmeißen uns rein und hoffen darauf, dass wir die kommenden Tage wenigstens ein paar Rentiere zu Gesicht bekommen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0